Nicht der leichteste Weg…
Nein, der Trainingsansatz, den wir in unserer Hundeschule vermitteln, ist nicht der leichteste oder der schnellste Weg.
Wir wollen Halter*innen erklären, wie ihre Hunde selbstbewusst und eigenständig werden und sich in einem von ihnen und der Gesellschaft festgelegten Rahmen frei bewegen und (menschlich gesehen) richtige Entscheidungen treffen können.
Das ist Arbeit und nicht der leichteste Weg zu einem “erzogenen Hund” (wie auch immer man das definieren mag). Da gibt es Zusammenhänge zu verstehen, die im ersten Moment nicht nachvollziehbar sind, weil Fernseh-Hundeprofis es jahrelang anders erklärt haben. Oder weil das kostenlose YouTube Video nur den Bruchteil eines Übungsaufbaus als “Pauschallösung” darstellt - “einfach den Hund nur noch für Kekse arbeiten lassen, dann klappt das auch mit den Hundebegegnungen”.
Natürlich ist es leichter, dem Hund alle Entscheidungen abzunehmen und ihm immer zu sagen, was er zu tun und zu lassen hat. Aber was haben wir dann? Hunde, die, wenn sie dann mal ohne Anleitung sind, aufgeschmissen, gestresst und überfordert sind.
Hunde sind komplexe soziale Lebewesen. So wie wir Menschen auch. Das bedarf Demut und in unseren Augen auch den Willen, dieses Wesen zu verstehen, wenn wir es schon in unser Leben hineinzwängen. Dem werden wir in unseren Augen mit reiner Konditionierung, und ausschließlich Ab- und Umlenken nicht gerecht - es mag bei vielen Hunden sicher “funktionieren” aber unser Weg ist es nicht. Das fühlen wir einfach nicht.
Deshalb nein, unser Trainingsansatz ist nicht der leichteste Weg zum Ziel. Denn wer sich drauf einlässt, wird nicht nur Techniken an die Hand bekommen, die es zu Üben gilt. Wer sich drauf einlässt, wird an der Beziehungsstruktur zu seinem Hund feilen. Und das kann Diskussionen aufwerfen, die den Alltag im ersten Moment nicht einfacher machen. Weil zu Beginn eine Menge Management notwendig ist und Themen aufkommen können, die scheinbar geklärt waren.
Wer sich drauf einlässt, der wird aber auch merken, dass es etwas Schönes sein kann, Dinge zu hinterfragen und festgefahrene Muster aufzubrechen. Und im Laufe des Weges einen Hund an der Seite zu haben. Keine programmierte Maschine, einen Hund.